Alexander-Technik & Schauspiel

 
„Trotz der besten Bestrebungen kann das Schauspielen zu einer Darstellung angesammelter, schlechter Gewohnheiten, verschütteter Instinkte und blockierter Energien werden. Das Arbeiten mit der Alexander-Technik, um die Fäden zu entwirren, hat mir Einsichten anderer Art gegeben; Geist und Körper, Arbeit und Leben beieinander. Wirkliche imaginative Freiheit.“ Alan Rickman, Schauspieler

Die Alexander-Technik hilft mir dabei, das, was ich mache, besser zu machen. Dies gilt natürlich auch fürs Schauspiel, sei es auf der Bühne oder vor der Kamera. Was kann ich als Schauspieler durch die Alexander-Technik gewinnen?

Körperlich Denken
In der Alexander Technik arbeite ich mit gedanklichen Direktiven und mache die Erfahrung, dass mein Denken meinen Körper verändert, ich lerne gewissermaßen mein Denken ständig neu mit dem Körper zu verbinden. Das bedeutet für das Spielen, dass meine Fähigkeit zu denken genau und konkret wird und in Verbindung mit meinen körperlichen Impulsen, meiner Stimme und meinen Emotionen steht.

Zuverlässige Selbstwahrnehmung
Ich erkenne meine persönlichen Muster und Gewohnheiten in der Art, wie ich mich selbst gebrauche, also wie ich mich z.B. bewege, spreche, spiele und bekomme Mittel an die Hand, diese zu ändern. Dies gibt mir eine größere Spannbreite, die Möglichkeit unterschiedliche Rollen zu verkörpern, wandlungsfähig zu sein, da meine persönlichen Gewohnheiten nicht länger automatisch und unfreiwillig in jede Darstellung einfließen.

Präsenz
Die Direktiven, bzw. Richtungen, die ich mir gebe in der Alexander Technik, sind immer auch Richtungen, die meinen Körper im Raum ausrichten. Ich bin mit meiner Aufmerksamkeit gleichermaßen Innen und Außen. Dies hilft mir auch für die Bühne, meine Aufmerksamkeit in den Raum zu richten, zu meinen Mitspielern und zu den Zuschauern und dabei doch ganz bei mir zu bleiben, dadurch bin ich präsent, von Moment zu Moment.

Ruhe
Meint einen Zustand, in dem ich einfach nur „bin“ ohne mich zu werten, zu hinterfragen, unter Druck zu setzen, ohne etwas darstellen zu wollen, zeigen zu wollen, tun zu wollen. Ich bin ich in diesem Moment präsent und in der Lage wirklich zuzuhören, dem Partner, dem Text, der Situation, meinen eigenen Gedanken. Ich bin in der Lage, Räume für den Zuschauer zu erschaffen.

Effizienz
Indem ich lerne auf Impulse in angemessener Form zu reagieren, d.h. ohne zu viel Muskelanspannung, überflüssiges Tun, ohne Anstrengung, erlebe ich eine ungeahnte Leichtigkeit und Mühelosigkeit. Ich brauche viel weniger Energie aufzuwenden und erziele letztlich eine viel größere Wirkung.

Freiheit und Spontaneität
Durch die Alexander-Technik lerne ich, meine Gelenke frei zu lassen, mich zwischen Boden und Himmel auszurichten, die Balance und Flexibilität wiederzugewinnen, die jeder Mensch von Natur aus mitbringt und die ihm als kleines Kind noch zur Verfügung steht. Dadurch gewinne ich einen sehr freien, durchlässigen Zustand, von dem aus ich agieren kann und zu dem ich jederzeit zurückkommen kann. Indem ich mich nicht „festhalte“, können meine Impulse besser durch mich hindurch, ich reagiere nicht gewohnheitsmäßig oder vorgefertigt, sondern frei und spontan.

Unberechenbarkeit
Ich lerne innezuhalten, bevor ich meine Absicht in die Tat umsetze. Dies gibt mir die Freiheit in jedem Moment die Richtung zu wechseln und etwas Anderes zu tun. Ich kann mich in jedem Moment neu zur Disposition stellen. Das bedeutet, dass meine Handlungen nicht voraussehbar und somit überraschend für den Zuschauer sind.

Wahrhaftigkeit und Authentizität
Um authentisch zu sein, muss der Körper mit dem, was ich denke, was meine Absichten sind, verknüpft sein. Ich bin mein eigenes Instrument, mit dem ich mich ausdrücke und je klarer die Verbindung zwischen meinem Geist und meinem Körper ist, je größer meine Durchlässigkeit und meine Ausdrucksbreite ist, um so wahrhaftiger wird meine Darstellung sein.

Es gibt viele berühmte Schauspieler, die den Nutzen der Alexander-Technik erkannt haben, ihr Instrument zu entwickeln und ihre Schauspielkunst zu verfeinern, darunter: Julie Andrews, Juliette Binoche, Leonardo di Caprio, John Cleese, William Hurt, Jeremy Irons, Hugh Jackman, Ben Kingsley, Kevin Kline, Heath Ledger, Paul Newman, Alan Rickman, Maggie Smith, Hillary Swank und Robin Williams.

„Ich finde die Alexander-Technik sehr hilfreich in meiner Arbeit. Die Dinge geschehen, ohne das Du Dich bemühst. Sie werden leicht und entspannt. Du musst einen Alexander-Lehrer haben, der es Dir zeigt.“ John Cleese

„Die vielen Vorteile, die die Alexander-Technik uns als Schauspielern bietet, umschliessen verringerte Spannung, Zentriertheit, Entspannung und Reaktionsfreudigkeit der Stimme, Geist/Körper Verbindung und fast 4 cm zusätzlicher Körpergröße!“ Kevin Kline